Am 8.8.18 machte der BDKJ-Tourbus Polli in Kaiserslautern am Altenhof halt. Anlass war ein jugendpolitisches Gespräch mit Gustav Herzog, Mitglied des Bundestages (SPD). Die katholische Jugend hatte eingeladen. Das Gespräch führte Lena Schmidt, Diözesanvorsitzende des Bundes der Deutschen katholischen Jugend (BDKJ Speyer). Gespräche des Dachverbandes der katholischen Jugendverbände mit Politikern aus der Pfalz finden regelmäßig statt. Sie stehen unter dem Motto „U28- Die Zukunft lacht“. In den Gesprächen bekommen die Politiker eine „U28-Brille“ aus orangenem Pappkarton, die sie sinnbildlich in die Lage versetzen soll, die Perspektive von Kinder und Jugendlichen in politischen Entscheidungsprozessen einzunehmen.
In dem Beschluss „Beteiligt uns!“ des BDKJ Speyer fordern die katholischen Jugendverbände echte Beteiligung, unter anderem die Wahlalterabsenkung auf 16 Jahre. Dem steht Herzog kritisch gegenüber. In seinen Begegnungen mit Schülerinnen und Schülern würde dies nicht gefordert bzw. es sprächen sich sogar junge Menschen dagegen aus, da sie sich noch nicht reif genug fühlten. „Hier machen wir in unseren Verbänden andere Erfahrungen“, entgegnet Schmidt: „Wo Demokratie schon früh gelebt wird, fühlen sich die Jugendlichen auch fit genug um diese aktiv zu gestalten, auch mit der Wahrnehmung des Wahlrechts.“
Schmidt bat Herzog um einen Blick durch die U28-Brille mit Blick auf Jugend und Zukunft. „Ich sehe die Frage nach Solidarität. Diese dürfen wir nicht nur national beantworten. Diese muss europäisch und international beantwortet werden. Ich hätte nie gedacht, dass es so eskaliert in der Welt. Die Jugend in Europa muss aufstehen, um Europa zu verteidigen. Sie sind ohne Grenzen aufgewachsen. Gerade fangen wir an, sie wieder aufzubauen. Wir bewegen uns auf einem Niveau, auf dem wir den Auftrag haben, einander zu helfen.“
Im Gespräch griff Herzog auch die Debatte um die Wehrpflicht oder einen sozialen Pflichtdienst auf. Der BDKJ Speyer ist Träger von Freiwilligendiensten. So verrichten jährlich 125 junge Erwachsene in katholischen Einrichtungen ein FSJ. Herzog lobte die schon vorhandene Vielfalt an Freiwilligendiensten. Diese gelte es zu stärken, statt weitere Angebote zur verankern.